Mapping out the Wine World

Unter diesem Motto fand am 21.07.2022 ein Wine-Tasting im Rahmen unseres Forschungsprojektes statt.

24 Teilnehmende aus der Weinbranche sind unserer Einladung gefolgt und haben diese – teilweise sehr herausfordernde – Reise mit uns gewagt.

Um die Sensordaten, die wir bald von unserem ersten Versuchsaufbau erhalten, korrekt deuten zu können, benötigen wir zunächst ein humansensorisches Panel zur Verifikation. Bedeutet konkret, wir müssen Daten von Weinexpert*innen sammeln, diese analysieren und im späteren Verlauf mit den Daten der Sensoren vergleichen.

Insgesamt wurden 48 verschiedene Weine aus allen Regionen der Welt verkostet. Dabei haben wir uns jedoch auf 6 Rebsorten – Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon und Syrah/Shiraz – und deren extreme Stile aus den unterschiedlichsten Klimata konzentriert.

Einführend wurden die Teilnehmenden morgens von Prof. Dr. Dominik Durner zum Ablauf und zu den Hintergründen unseres Themas informiert. Anschließend gab es dann die Möglichkeit die einzelnen zu bewertenden Aromakategorien zu erschnuppern, um die Nase zu kalibrieren.

Eingeteilt war der Tag in drei unterschiedliche Tasting-Sessions.

Die erste Session war die spannendste und auch die mit der größten Herausforderung. Alle 48 Weine, die an diesem Tag zum Einsatz kommen sollten, wurden blind und in schwarzen Gläsern erschnuppert. Es kam also lediglich darauf an, was riecht die menschliche Nase, wenn der visuelle Faktor fehlt? Riecht man rote Früchte oder doch eher grüne? War Holz im Spiel oder nicht? Anhand von 17 Aroma-Deskriptoren, die über eine Skala zu bewerten waren, mußten die Weinexpert*innen innerhalb von ca. 1,5 Minuten die jeweilige Probe einordnen.

Nach einer einstündigen Mittagspause, die auch zum regen Austausch und Networking genutzt wurde, ging es weiter in Session 2. Nun gab es für alle jeweils 24 Weine in regulären Gläsern in einer beliebigen Zusammenstellung zu verkosten. Jeder Teilnehmende bekam ein eigenes Tablett mit 24 Weinen einer randomisierten Auswahl bereitgestellt. Wie auch schon in Runde 1 wurden die Weine mittels eines digitalen Tools diesmal zusätzlich nach 4 Farb-und 6 Geschmacks-Merkmalen bewertet.

Nase und Gaumen hatten dann in einer halbstündigen Pause erneut die Gelegenheit sich zu entspannen, bevor es in Session 3 überging. Dieses Mal bekamen die Weinexpert*innen erneut 24 randomisierte Weiß- und Rotweine, die sie verkosten durften. Anders als in Session 2, wurde diesmal zusätzlich eine Liste bereitgestellt, die verriet, um welche Rebsorte und welches Anbaugebiet es sich bei den Proben handelte.

Zum Abschluss wurde die Identität aller Weine offenbart und es gab die Möglichkeit individuelle Eindrücke zu vergleichen.

Für das Forschungsprojekt konnten wir somit Daten gewinnen, die uns zum einen zeigen, wie stark humane, subjektive Bewertungen voneinander abweichen, zum anderen, wie sehr die Bewertung von vorhandenem Wissen beeinflusst wird.

An dieser Stelle sei noch einmal allen gedankt, die uns bei der Organisation und der Ausführung so tatkräftig unterstützt haben. Ein besonderer Dank geht an all die Weinschaffenden, die sich an diesem Tag frei genommen haben, um an diesem Tasting der etwas anderen Art teilzunehmen.