„Deutsche Riesling-Vielfalt – eine Frage des Terroirs“

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Unter dem Motto „Deutsche Riesling-Vielfalt – eine Frage des Terroirs“ kamen am 12.11.2022 zum zweiten Mal rund 20 Teilnehmer*innen aus der Weinwirtschaft am Weincampus des DLR in Neustadt an der Weinstraße zusammen, um im Rahmen unser Forschungsprojekt „PINOT“ deutsche Rieslinge zu verkosten.

Ging es in unserem ersten Tasting-Event Mitte des Jahres noch um die wichtigsten Weintypen aus aller Welt und deren Eigenschaften, konzentrierten wir uns dieses Mal auf Riesling. Riesling ist die Rebsorte, für die wir in Deutschland weltbekannt sind, die aber so unterschiedlich aufgrund des Terroirs sein kann. Terroir bedeutet wortwörtlich übersetzt Boden, Region oder auch Land. Terroir steht aber für die gesamte natürliche Umgebung, in der Wein wächst: dem Boden, dem Klima, der Topografie und das Wetter. Aber auch dem Einfluss der Weinproduzent*innen. Die Stile im Anbau auf den unterschiedlichen Böden, und auch im Weinkeller haben ebenfalls erhebliches Gewicht, wie ein Wein später riecht und schmeckt.

Buntsandstein, Schiefer, Löss oder Muschelkalk – wie unterschiedlich wirkt sich die Bodenzusammensetzung auf das Aroma und den Geschmack des Rieslings aus? Und wie stark macht sich der Einfluss von Information über das Anbaugebiet oder das Terroir des Weines bei der Bewertung bemerkbar? Diesen spannenden Fragen wollten wir nachgehen. Den Fokus setzten wir bei diesem Tasting-Event auf die wichtigsten Anbaugebiete in Deutschland: Mosel, Pfalz, Rheingau und Rheinhessen.

Nach einer kurzen Einführung durch unseren Konsortialleiter Prof. Dr. Durner und einem Input durch den KI-Experten des Projektpartners Genie Enterprise, Thomas Keßler, durften die Teilnehmer*innen im Sensorikraum des Weincampus das erste Setup blind verkosten.

Hierbei mussten sie die 30 randomisierten Rieslinge nach Geruch und Geschmack einordnen. Mittels einer Sensorik-Analyse-Software wurden der Geruch in Skalen mit typischen Riesling-Aromen wie Zitrus, Pfirsich, Apfel oder aber auch der an der Mosel so typische Petrolton, kurz TDN, bewertet, der Geschmack in Skalen für Körper, Alkohol, Süße oder auch Säure.

Danach durften die Verkoster*innen noch eine kurze Beschreibung in eigenen Worten zum Wein abgeben, da auch diese Daten später für unser Forschungsprojekt nicht unerheblich sind.

Nach einer kurzen Mittagspause wurde im zweiten Durchgang verkostet. Erneut kamen alle Weine, randomisiert, zum Einsatz. Dieses Mal jedoch gaben wir das Anbaugebiet als Information Preis.

Im Anschluss an diese Session gab es noch einmal eine kurze Pause, die alle Beteiligten zum Austausch bei Kaffee, Wasser und Snacks rege nutzten.

Im dritten und letzten Teil wurden noch einmal 28 Rieslinge verkostet, dieses Mal unter Angabe der Bodenart.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen nun die Daten aus der Auswertung der ersten Session, bei denen ohne Vorkenntnisse und Angaben verkostet wurde. Diese werden als Referenz-Messungen für unser Projekt an das Fraunhofer IIS und an Genie Enterprise weitergeleitet.

Vielen Dank an die Organisation durch den Weincampus und auch an das Kamera-Team von Sat1, das uns an diesem Tag begleitet hat, um über unser Forschungsprojekt zu berichten.